Bis zum heutigen Tag habe ich, wenn ich richtig gezählt habe, 22
Rochen in meinen Becken eingewöhnt. 21 davon erfolgreich, was einer
Quote von ca. 95% entspricht. Das eine Tier, ein männlicher
schroederi, welches es nicht geschafft hat, nehme ich
auf meine Kappe. Ich behaupte einfach mal, wenn ich etwas
aufmerksamer gewesen wäre, dann hätte ich diesen Rochen auch noch
hinbekommen. Ich kann nur darauf hinweisen, am Anfang möglichst
zweimal täglich den Zustand eines Neuankömmlings zu überprüfen. Es
geht manchmal schneller als man denkt, gerade bei kleinen evtl.
abgemagerten Tieren. Ob meine neuen Rochen schon medikamentös
vorbehandelt wurden, oder gar Salz beim Importeur zugesetzt wurde,
kann ich im nach hinein nicht sagen. Bei mir kam bis jetzt keiner
dieser Zusätze zum Einsatz, es war allerdings auch noch nicht
erforderlich.
Zunächst wäre es wünschenswert, wenn man die ungefähren
Wasserparameter der Bezugsquelle hat. Wenn
möglich, verschneide ich dann voll entsalztes Wasser mit
meinem Leitungswasser bis die Werte in etwa übereinstimmen. Dem
Wasser wird kein Zusatz beigegeben. Die Temperatur ist bei mir
grundsätzlich zuerst auf 30° eingestellt. Ein Eingewöhnungsbecken
ohne Bodengrund, in welchem der Rochen zunächst alleine schwimmt,
ist nicht verkehrt. Am ersten Tag gibt es kein Futter, der Rochen
muss zur Ruhe kommen. Habe ich Informationen darüber, ob und welches
Futter das Tier vorher angenommen hat, biete ich dies am Tag darauf
in geringer Menge an. Sollte ich keine Auskünfte darüber haben,
kommt ein evtl. klein geschnittener Wurm ( Dendrobena )
zum Einsatz. Verweigert der Rochen die Nahrungsaufnahme über mehr
als drei Tage und zeigt auch kein Interesse an dem angebotenen
Futter, so erhöhe ich innerhalb von zwei Tagen die Temperatur auf
34°. Weiterhin biete ich jeden Tag mindestens zweimal Futter an.
Spätestens nach weiteren 4-5 Tagen war es dann so weit und das Tier
nahm Nahrung auf. Die Temperatur behielt ich noch ca. drei Tage bei,
um sie dann bei vorsichtigen ca. 20% Wasserwechseln sowohl um 1°
Grad zu senken, als auch den Rochen an die neuen Wasserwerte zu
gewöhnen. Dieses beschriebene Verfahren, incl. der
Temperaturerhöhung auf 34° ( und viel Geduld ! ), praktizierte ich
noch kürzlich bei meinem neuen P14-Männchen. Dieses Tier entpuppte
sich als mein hartnäckigster Fall. Er fraß nämlich kurz nach der
Ankunft, um dieses dann ca. eine Woche später einzustellen. Erst
nach ca. 7 Tagen, nach dem er quasi „weich gekocht“ war, kam die
Erlösung. Der Rochen war zu diesem Zeitpunkt mit den
schroederis und einigen kleinen Harnischwelsen, so wie
zwei Aalen vergesellschaftet. Keines dieser Tiere ist zu Schaden
gekommen. Nach und nach bot ich dem Tier verschiedenes Frostfutter
an, bis ich seinen Geschmack ( Fischfilet ) getroffen hatte.
Die Rochenarten, bei denen ich dieses Verfahren anwandte, waren:
P.leopoldi, P14, Tiger-Rays, Perlenrochen
und P. schroederi. Es gibt sicher Situationen, bei
verfärbtem Kot oder ähnlichem, da sind medikamentöse Behandlungen
indiziert. Ich kam bis jetzt auf jeden Fall drum herum und wüsste im
Übrigen auch ad hoc gar nicht, welches Mittel ich wofür einsetzen
sollte.
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